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Die Düngung hat Einfluss auf den Kalkausgleich

Kalk ist ein Dünger und Bodenverbesserer zugleich. Eine optimale Kalkversorgung dient nicht nur der Pflanzenernährung sondern verbessert auch die Bodenstruktur (Befahrbarkeit, Wasserinfiltration, Erosionsminderung). Kalk ist zusammen mit Tonteilchen und Humus an der Entstehung der Krümelstruktur beteiligt und stabilisiert damit das Bodengefüge. Weiters hat der pH-Wert entscheidenden Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen und auf das Bodenleben.

Landwirtschaftlich genutzte Böden versauern (pH-Wert des Bodens nimmt ab) auf natürliche Weise. Dies wird hauptsächlich durch Auswaschung von Kalzium und Magnesium, Wurzelausscheidungen, der gedüngten Stickstoffform und von der Nährstoffaufnahme an der Wurzel verursacht. Der pH-Wert ist eine Abkürzung für Potenzial des Wasserstoffs (potentia hydrogenii) und wird durch die Konzentration der Wasserstoffionen in wässriger Lösung bestimmt.


Düngemittel und ihre Stickstoffformen

Ammonium (NH4, auch Harnstoff wird zu Ammonium) wird im Ackerboden zu Nitrat (NO3) umgewandelt. Bei diesem Prozess (Nitrifikation) werden Wasserstoffionen (H+) abgegeben. Vor allem Sulfat- und Phosphatverbindungen (SSA oder DAP) haben eine sehr hohe Kalkzehrung. Die versauernde Wirkung des Ammoniums wird im Kalkammonsalpeter (KAS) weitgehend durch den enthaltenen Kalk neutralisiert. 


Wurzelausscheidungen

Bei der Nährstoffaufnahme gleichen Pflanzen das elektrostatische Gleichgewicht aus. Bei der Aufnahme von positiv geladenen Kationen (z.B. NH4+, K+, Ca2+) werden zum Ausgleich Wasserstoffionen (H+) abgegeben. 


Basenauswaschung

In Regionen mit positiver Wasserbilanz (niederschlagsreich) werden Kationen zusammen mit Basen in den Unterboden verlagert. Dies führt zu unvermeidbaren Kalkverlusten. Die jährlichen Kalkverluste können ja nach Bodenart, Bewirtschaftungsform und Niederschlagsmenge von 150 - 700 kg CaO/ha reichen. 


Abfuhr von Ernteprodukten

Mit der Abfuhr von Ernteprodukten werden dem Boden ja nach Kultur zwischen 10 und 80 kg Kalzium und Magnesium pro Hektar entzogen. 


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Produkte für den Kalkausgleich

Kalkdünger haben unterschiedliche Eigenschaften welche sich auf die Streufähigkeit und Wirkungsgeschwindigkeit auswirken. Entscheidend sind die folgenden Indikatoren:

  • Reaktivität: Ist ein Maßstab für die Umsetzungsgeschwindigkeit und wird vom Ausgangsgestein und der Mahlfeinheit beeinflußt.
  • Zusammensetzung: Der Gesamtgehalt an basisch wirksamen Verbindungen (z.B. Magnesium) wird als Neutralisationswert bezeichnet und in Prozent zu reinem Calciumoxid (CaO) ausgewiesen.
  • Bindungsform: Die Verbindungen können als Oxid, Hydroxid, Carbonat, oder Silikat vorliegen und die Form hat Einfluss auf die Wirkungsgeschwindigkeit. 

Die Kohlensauren Kalke oder Magnesiumkalke sind fein zerriebene Gesteine. Sie bestehen aus Calcium- und Magnesium-Carbonaten (CaCO3, MgCO3). Diese Kalke sind innerhalb von Tagen bis einigen Monaten wirksam und eignen sich für die regelmäßige Erhaltungskalkung. 

Branntkalk wird bei hohen Temperaturen aus Kalk- oder Dolomitgestein hergestellt und besteht aus Calciumoxid (CaO) bzw. Magnesiumoxid (MgO). Diese Kalke haben den höchsten Neutralisationswert von 70 bis 111% (bei MgO). 

Die Hütten- und Koverterkalke sind Silikate (CaSiO3, MgSiO3) und sind Nebenprodukte aus der Eisen- und Stahlerzeugung. Es können weitere Haupt- und Spurennährstoffe wie Phosphat oder Mangan enthalten sein. Von der Wirksamkeit und Einsatzbereichen sind sie ähnlich wie die Kohlensauren Kalke. 

Carbokalk fällt bei der Verarbeitung von Zuckerrüben an. Er hat wegen seiner Feinkörnigkeit eine schnelle Wirkung bei relativ niedrigen Neutralisationswerten von 15 bis 25%. 

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Kalk hat Wechselwirkung mit anderen Düngern

Schnell wirksame Kalke können den pH-Wert rasch erhöhen und das kann bei ammoniumhaltigen Düngern (auch Harnstoff) zu erheblichen gasförmigen N-Verlusten (NH3) führen. 

Auch die Wasserlöslichkeit von Phosphat kann beeinträchtigt werden. Bei pH-Werten von über 7 können Phosphatverbindungen gebildet werden, die weniger pflanzenverfügbar sind. 

Auch auf die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen sollte geachtet werden. Bei niedriger Bodenversorgung ist eine Ausgleichsdüngung mit Mikronährstoffen empfehlenswert.