Tiefgründige, mittelschwere bis schwere, humose Lehmböden und leichte Böden mit hohem Grundwasserstand sind für den Weißkohlanbau besonders geeignet. Ein mindestens vierjähriger Fruchtwechsel ist erforderlich, wobei keine Kreuzblütler (z.B. Raps oder Senf) oder andere Kohlarten angebaut werden. Außerdem soll der Anbau nicht auf Flächen mit Rübenzystenälchen stattfinden.
Weißkohl gedeiht am besten bei einem ausgeglichenen Temperaturverlauf und hoher Luftfeuchtigkeit mit nicht zu hohen Maximalwerten. Aufgrund der langen Vegetationsperiode sind ein milder Herbst und leichte Nachtfröste optimal.
(Einheit/t der Produktion)
(Einheit/t der Produktion)
N
2.8
2.1
Sehr empfindlich
P2O5
1
0.8
Empfindlich
K2O
3.8
3.2
Sehr empfindlich
MgO
0.5
0.3
Empfindlich
SO3
3.5
2.9
Empfindlich
TE
200 g/ha Bor (B)
Erste Applikation
Zweite (und dritte) Applikation
Stickstoff, Phosphat und Kalidüngung vor dem Anbau: Die Grundversorgung mit Stickstoff unterscheidet sich von der Anbauform. Bei der Direktsaat werden in der Regel 60 kg N/ha vor der Saat ausgebracht. Bei Pflanzungen aufs Freiland ist die Vorlage mit 100 kg N/ha höher anzusetzen, da der unmittelbare Stickstoffbedarf der Pflanze in diesem Stadium schon deutlich höher ist. Bei Frühpflanzungen unter Flies ist eine Grunddüngung von 150 – 160 kg N / ha üblich. In ausgewogen versorgten Böden werden in Abhängig vom Ertragsniveau 60 – 90 kg P2O5 /ha gedüngt. Kohl benötigt im Vergleich zu anderen Kulturen relativ wenig Phosphat. Auch die Kalidüngung schwankt aufgrund der großen Ertragsunterschiede stark zwischen 230 – 350 kg K2O /ha und wird bei den hohen Mengen auch auf 2 Gaben gesplittet. Am besten eignen sich kalibetonte NPK – Dünger für die erste Düngung. Gleichzeitig wird damit der aktuelle Schwefelbedarf sichergestellt.
Wird eine Nmin Probe zur Düngung herangezogen ist der richtige Probenahmezeitpunkt im 6 – 8 Blattstadium (nach dem Vereinzeln) in der Tiefe von 0 – 60 cm. Die noch fehlende Stickstoffmenge (Sollwert – Grunddüngung – Nmin) wird ab einem Bedarf von über 100 kg N/ha gesplittet in 2 Kopfgaben gedüngt. Die Bestände müssen dabei trocken sein. Darauf ist besonders zu achten, wenn Kalkstickstoff eingesetzt wird, der auch nicht kurz vor oder nach Herbizid-Anwendungen angewendet werden darf. Der beste Zeitpunkt für die beiden Kopfgaben ist kurz nach dem Vereinzeln und ca. 3 Wochen später. Bor über Flüssigdüngung ergänzen In der Regel werden 200 g Bor/ha in flüssiger Form mit hoher Wassermenge gedüngt, dabei sollten Tage mit großer Hitze als Termin gemieden werden. Kommt es zu Blattstielquerrissen als Mangelerscheinung, so sollte die Anwendung nach 1 – 2 Wochen wiederholt werden. Die Gefahr des Mangels erhöht sich durch Trockenheit und / oder durch pH-Werte über 7.
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