Süßkirschen haben ähnliche Standortansprüche wie der Apfelbaum. Sie wachsen gut auf nährstoffreichen, durchlässigen, feuchten (aber nicht staunassen) Böden. Spätfrostlagen sind wegen der frühen Blüte zu meiden. In niederschlagreichen Gebieten wird aufgrund der hohen Platzgefahr der Früchte ein Foliendach empfohlen. Im Erwerbsanbau werden sie hauptsächlich als Spindel auf schwächer wachsenden Unterlagen gezogen. Die meisten Sorten im Tafelanbau sind selbstunfruchtbar und brauchen Befruchtersorten. Brennkirschen sind kleinfruchtig, und haben einen hohen Zucker- und Farbstoffgehalt. Sie werden meist maschinell geerntet.
Sauerkirschen haben geringere Ansprüche an den Standort im Vergleich zu Süßkirschen. Allerdings können kalte und undurchlässige Böden vorzeitigen Fruchtfall bewirken. Die Platzneigung ist geringer, daher eignen sich auch Gebiete mit viel Sommerniederschlägen. Sauerkirschen sind in der Regel selbstbefruchtend. Da Sauerkirchen überwiegend für die Verarbeitung angebaut werden erfolgt die Ernte meist maschinell. Hierfür sind nur Sorten geeignet, die sich gut schütteln lassen.
(Einheit/t der Produktion)
(Einheit/t der Produktion)
N
7
1.9
Sehr empfindlich
P2O5
3.5
0.5
Empfindlich
K2O
6.5
3
Sehr empfindlich
CaO
4.9
0.2
Sehr empfindlich
MgO
1.5
0.1
Sehr empfindlich
TE
Bor (B) wenn notwendig
Stickstoffdüngung
Kalziumdüngung
Magnesium
Die Stickstoffdüngung erfolgt in 2 – 3 Gaben nach Vegetationsbeginn, kurz vor der Blüte bis Mitte/Ende Juni. Die Bäume nehmen den Stickstoff überwiegend in Nitratform auf. Stickstoff in Nitratform (Anion -) kann die Aufnahme von Kationen wie Kalzium (Ca2+), Magnesium (Mg2+) und Kalium (K+) fördern. N-Gaben können gezielt auf die Baumstreifen ausgebracht werden und nur gelegentlich auch in die Fahrgassen. Begrünte Baumstreifen verringern das Risiko der Auswaschung von Nährstoffen. Bei der Baumstreifendüngung ist zu beachten, dass die N-Düngung höchstens doppelt konzentriert werden sollte, bei P, K und Mg kann die ganze Menge auf den Streifen konzentriert werden. Die N-Düngung kann sehr gut in flüssiger Form (Herbizidbalken oder via Bewässerung) erfolgen. Bei Neuanlagen erfolgt die Düngung entsprechend dem Baumaufbau. Gaben zwischen der halben und ganzen Menge von Anlagen, die in der Produktion stehen, sind während der Aufbauphase bis zum 4. Standjahr angebracht.
Bei Steinobst bleiben ausreichend mit Ca versorgte Früchte im Lager und vor allem im Shelf-life (nach der Auslagerung) stabiler, da Kalium wichtig für die Zellwandfestigkeit ist. Bei Kirschen können Ca-Applikationen das Platzen der Früchte reduzieren. Aus Gründen der besseren Verträglichkeit sollten bei Steinobst nicht unbedingt die höchsten Dosierungen zum Einsatz kommen, zwei bis drei Applikationen auf die Jungfrüchte sind jedoch zusätzlich zur Grunddüngung durchaus empfehlenswert.
Der Jahresentzug von Kirschbäumen beträgt je nach Wuchs- und Ertragsverhalten ca. 30 kg MgO/ha. Die Blätter beanspruchen den Großteil des Entzuges, bleiben aber größtenteils im Nährstoffkreislauf. Eine günstige Form der Magnesiumbodendüngung besteht in der Verwendung Mg-haltiger Kalken im Zuge einer Erhaltungskalkung. Kirschen und insbesondere Süßkirschen sind als sehr Chlorid-empfindlich eingestuft, die Düngung erfolgt am besten mit kalibetonten NPK-Düngern auf Kalisulfatbasis.
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